Traumaheilungsmethode Somatic Experiencing® (SE) nach Peter Levine für Erwachsene, Kinder und Säuglinge


„Es kommt darauf an, den Körper mit der Seele und die Seele durch den Körper zu heilen.“ (Oscar Wilde)



Was ist ein Trauma?


Ein Trauma ist nicht die Situation an sich, sondern bezeichnet, wie der Organismus in der Lage ist, mit einer Situation umzugehen. Der Organismus hat drei angeborene Überlebensstrategien, auf für ihn bedrohliche oder überwältigende Situationen zu reagieren, und diese laufen automatisch ab: Er kann fliehen oder kämpfen und wenn diese beiden Optionen nicht zur Verfügung stehen, kann er starr werden, praktisch einfrieren. 


Können wir fliehen oder uns erfolgreich verteidigen, stellt sich im Körper meist das natürliche Gleichgewicht wieder ein. Sind Kampf oder Flucht nicht möglich oder werden diese Reaktionen nicht zu Ende geführt, wird die vorher mobilisierte Energie im Nervensystem gespeichert. Diese im Nervensystem gebundene Überlebensenergie nennen wir Trauma. Trauma ist die Gesamtheit aller steckengebliebenen Reaktionen auf ein lebensbedrohliches Ereignis.


Wir sind weiterhin im Alarmzustand und Trauma zeigt sich damit auch, wenn man auf ein harmloses Detail so reagiert, als müsse man um sein Leben kämpfen, da Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen weiterhin mit der überwältigenden Erfahrung aus der Vergangenheit gekoppelt sind. Es können sich nach einer traumatischen Erfahrung unerklärliche psychische und körperliche Symptome wie Überaktivität, Hilflosigkeit, Panikattacken, Wutausbrüche, Konzentrationsstörungen, Depressionen, Schlafstörungen, Herzklopfen, Erschöpfung, Migräne und vieles mehr zeigen, die verwirren und Angst machen. Traumafolgen zeigen sich oft auch in einem unsicheren Körpergefühl und dem Empfinden, die Welt sei ein unsicherer Ort.


„Trauma ist die am meisten vermiedene, ignorierte, verleugnete, missverstandene und unbehandelte Ursache menschlichen Leidens.“ (Dr. Peter A. Levine)



Wie funktioniert SE?


Somatic Experiencing® bedeutet übersetzt: körperliche Erfahrung. SE arbeitet hauptsächlich mit der körperlichen Reaktion auf traumatische Ereignisse. Es arbeitet mit dem durch das Trauma belasteten autonomen Nervensystem durch Nach- und Aufspüren von Körperempfindungen- und impulsen, Emotionen, Bildern, Gedanken und Glaubenssätzen. Mit SE wird das Trauma körperlich, geistig und emotional neu verhandelt. Dadurch verändert sich nach und nach das Körpergefühl hin zu mehr Sicherheit und Präsenz. Dies wirkt sich wiederum positiv auf Gedanken, Gefühle, Emotionen und Überzeugungen aus.


Die Sitzungen haben als erstes Ziel, den Klienten zu stabilisieren und zu orientieren, also im Hier und Jetzt mehr ankommen zu lassen. Dieser ressourcengestützte Ansatz stellt sicher, dass die Arbeit an traumatischen Erlebnissen den Klienten nicht retraumatisiert und überwältigt. Entscheidend dafür ist, der im Nervensystem gebundenen Energie in kleinen Dosen zur Entladung zu verhelfen. Ein Trauma ist verarbeitet und integriert, wenn man daran denken und darüber sprechen kann, ohne dass das Nervensystem in Stress gerät. Das Trauma verändert sich und wird von einem Gefühl der Einschränkung zu einem Gefühl der Handlungsfähigkeit.



Wie läuft eine SE-Sitzung ab?


In den SE-Sitzungen geht es darum, die Verbindung zum eigenen Körper und zu sich selbst wieder aufzunehmen – und zu verstehen, wie bestimmte Symptome mit der Traumatisierung zusammenhängen. Der Klient lernt, präsent zu bleiben, während er über die vergangene traumatische Erfahrung spricht. Dies gelingt über die Aktivierung von Ressourcen. Er übt, zwischen der Ressource und dem überwältigenden Ereignis zu pendeln, und dadurch löst sich die im Nervensystem gebundene Überlebensenergie Stück für Stück. Durch die Langsamkeit kann sich der Klient neu orientieren und die Veränderung kann gut im Organismus integriert werden, ohne dass sich der Klient wieder überwältigt fühlt. 


In den SE-Sitzungen ist es nicht unbedingt notwendig, mit Erinnerungen zu arbeiten, z. B. wenn ein Erlebnis als zu belastend erscheint oder nicht erinnert wird. Es genügt, dass der Körper sich erinnert. Mit SE können auch traumatische Erlebnisse, die schon Jahre oder Jahrzehnte zurückliegen, verarbeitet und integriert werden.


Ich nutze in den SE-Sitzungen für Erwachsene Gespräche, Berührungen, Bewegungen und Spiele und arbeite mit den Klienten im Sitzen, Stehen oder Liegen. Die Kindersitzungen finden auf der Behandlungsliege oder auf dem Fußboden statt. SE-Sitzungen für Säuglinge und Kinder sind eine Mischung aus Ansprechen der sich zeigenden Themen, Berührung, Simulationen von erlebter Geschichte (Geburt, Unfall etc.) und Spiel. Außerdem kann die osteopathische Berührung je nach Alter hilfreich sein und wird auch evtl. mit anderen Berührungen der Körpertherapie kombiniert. Den Sitzungen folgen Beratungsgespräche am Telefon oder persönlich, in denen mit den Eltern gemeinsam besprochen wird, wo das Kind steht, wie es sich entwickelt und welche Hilfe und Übungen die Eltern dem Kind anbieten können.


Bei geplanten Operationen biete ich eine Vorbereitung und Beratung der Eltern und Kinder und eine traumatherapeutische und osteopathische Nachbehandlung an.


Zu Beginn finden die Sitzungen meist im 1–2-wöchentlichen Rhythmus, später dann im 3–4-wöchentlichen Rhythmus statt. Gemeinsam mit dem Klienten wird ein Wunsch oder Ziel formuliert, auf dass man sich nach ein paar Sitzungen bezieht, um zu schauen, was sich verändert hat, wo der Klient steht und wie es weitergehen soll.



Schwerpunkte der SE-Arbeit mit Erwachsenen:




Schwerpunkte der Arbeit mit Säuglingen und Kindern:




Hintergründe der SE-Arbeit mit Säuglingen und Kindern:


Für die Arbeit mit Säuglingen und Kindern ist es wichtig zu wissen, dass schon die Zellen im Mutterleib Informationen auf energetischer Ebene aufnehmen und dass der Embryo sein Wachstum und sein Verhalten darauf ausrichtet. Das heißt: Alles, was der Embryo im Mutterleib und der Säugling während und nach seiner Geburt erlebt, kann eine Auswirkung auf sein Verhalten und seine Körperhaltung haben und evtl. körperliche Beschwerden verursachen (Schreien, übermäßige Schreckhaftigkeit, Nicht-ablegen-Können, überstreckte Haltung, Schiefhals, Verdauungsbeschwerden, Spucken, fehlende Gewichtszunahme …). Das Nervensystem von Säuglingen ist mit der Geburt noch nicht voll entwickelt. Die drei Teile des Nervensystems nehmen im ersten Jahr der Entwicklung ihre Funktion auf, werden aber noch bis zum 25. Lebensjahr weiter entwickelt und verändert. Säuglinge und Kinder lernen von den sie betreuenden Erwachsenen über emotionale Einstimmung, über die passende Ansprache und über Spiegelung von Gefühlen ein Gefühl von Sicherheit und ein Verständnis von „Ich und Du“ kennen. Ich unterstütze mit meiner Arbeit Eltern darin, die Signale ihres Kindes verstehen zu lernen, und zeige ihnen und dem Kind Möglichkeiten auf, wie sie überwältigende Ereignisse lösen können.



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Praxis Leuchtblick

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